Letztes Jahr habe ich über das iPad Pro 10,5“ geschrieben. Das Fazit war in etwa so: Das beste iPad, dass es je gab, aber iOS bremste es aus. Sieht es diesmal anders aus?
Was hat sich geändert?
Ich würde sagen … Jede Menge und doch zu wenig.
Das offensichtlichste zuerst: Weg ist der Homebutton, dünner sind die Ränder und eckig das Design. Cool? Sehr cool! Und wie entsperrt man nun das iPad? Mit Face ID!
Wenn man das iPad das erste mal in die Hand nimmt fühlt es sich wie eine Revolution an. Es ist unverschämt dünn. Beim fast gleichen Footprint ist das Display einen halben Zoll gewachsen. Klingt wenig, ist aber echt spürbar.
Das liegt auch daran, dass Apple ein wenig an dem Seitenverhältnis geschraubt hat. Es ist nun etwas breiter und dafür ein wenig kürzer.
Unter der Haube hat sich auch einiges getan.
Neben den 500.000.000 Magneten die auf der Rückseite verbaut wurden, um die neuen Cover in Position zu halten, oder damit man das iPad als Kühlschrankmagnet verwenden kann, wurde einiges an der Leistung getan.
Dieses iPad ist nun 1000 mal so schnell wie das Erste seiner Art. Und das ist grade mal 8 Jahre her.
Die Grafikperformance ist laut Apple einer XBox One S ebenbürtig und der Benchmark des Prozessors steckt einige gut ausgestattete MacBook Pros in die Tasche.
Einen neuen Pencil, ein neues Smartkeyboard und eine Hülle die das iPad von Vorne und Hinten schützt sind nun auch im Store vorhanden. Beim Pencil hat sich der Formfaktor geändert und er reagiert nun auf Tippgesten, damit man z.B. Vom Pinsel zum Radiergummi wechseln kann. Eine Seite ist abgeflacht, welche magnetisch an der linken Seite des iPads haftet. Wenn der Stift nun am Rand hängt, läd er auch direkt. Recht praktisch.
Ach ja. Apple gibt nicht nur, sondern nimmt auch! Nicht nur der Homebutton musste dran glauben, sondern auch der Kopfhörereingang. Hat wohl nicht mehr gepasst?? Tatsächlich! Mit diesen dünnen Displayrändern und diesem generell so dünnen Design war einfach kein Platz mehr. Außerdem verkauft man so natürlich auch mehr Airpods 😉
Ja sogar die rechtwinkligen Displaykanten nehmen Sie uns weg! Eine Unverschämtheit! Stattdessen wollen Sie uns mit formschönen abgerundeten „Ecken“ abspeisen. Wie … wie … wie schön ist das denn bitte??
Das bisschen verbleibender Displayrand ist nun sowohl beim Silbernen, als auch beim Spacegrey Modell schwarz. Das Spacegrey ist auch ein wenig dunkler als das vom letzten Pro.
Und dann noch eine „Kleinigkeit“. Kein Lightning Anschluss mehr. Sondern USB C. Das hätte niemand erwartet. Ein guter Schritt in die richtige Richtung. So kann man z.B. Sein iPhone mit dem iPad laden, oder seine Kamera direkt anschließen. Sogar Monitore mit einer Auflösung von bis zu 5k kann man anklemmen. Aber keine Festplatte … Nicht mal einen USB C Stick.
An den Kameras wurde auch geschraubt. Mit der Frontkamera lassen sich sogar Portraits aufnehmen, bei denen man nachträglich an der Tiefenschärfe drehen kann.
Fazit
Ja wie ist es denn nun?
Es fühlt sich super an und schaut sehr nice aus.
Auch die Performance ist wahnsinnig krass und lässt auf tolle Games und vollwertige Produktiv-Apps (wie Photoshop) hoffen.
Aaaaaber! Da stört mich das eine oder andere.
Durch die Displayanpassung profitiert man bei den meisten Apps nicht vom größeren Display. Es werden mal dünnere, mal heftig dickere schwarze Balken eingeblendet, um das Format auf das „Alte“ zu bringen. Ja hier sind die Entwickler gefordert und Apple hat eine Deadline auf März 2019 gelegt. Ist dennoch einfach nicht schön.
Jedoch ist der größte Kritikpunkt von mir, der gleiche den ich letztes Jahr schon hatte. iOS macht aus diesem Leistungs-Biest ein großes iPhone. Ein sehr teures großes iPhone. Das teuerste 1 TB … JA 1 fucking Terrabite! Kostet schlappe 1709€. Dafür bekommt man auch schon ein MacBook.
Solang Apple iOS für das iPad nicht aufbohrt, wird es unwichtig sein wie krass der Prozessor ist. Wir brauchen ein macOS ähnliches Interface, damit wir vielleicht auch irgendwann unser MacBook in Rente schicken können und wir nur noch mit diesem wundervollen iPad rumlaufen.
Bis dann
Sven
*Dieser Post enthält unbezahlte Werbung. Das iPad (wär hätte das gedacht?) ist bezahlt von Svens eigenem Geld.